Freitag, September 23, 2016

Agaporniden und Lärm ?

Zwei Agas machen weniger Lärm als vier ;-) (wir haben zur Zeit 10 Agas und eine Taube)

Agas teilen ihre Gefühle mitunter erstaunlich lautstark mit, aber nicht stundenlang, sondern mit große Pausen, die mit Schlaf oder "stiller Beschäftigung" gefüllt werden, wenn sie genügend Bastelmaterial haben; frische Zweige usw.
Agas sind "Frühaufsteher". Das lässt sich ein bisschen humanisieren, indem für gute Abdunkelung gesorgt wird.
Nachbarn kommen besser mit Aga-Lärm klar, wenn sie ein bisschen genauer kennen, wer und warum da jemand piept: "Lebensfreude" ist das Zauberwort für positive Wahrnehmung.
LG

Donnerstag, September 15, 2016

Brüten zulassen?

Es gibt nüscht Süßeres als eine kleine Aga-Familie, aber weil Agas so zänkisch sein können, empfehle ich in privaten Haushalten den Austausch mit Plastikeiern, denn nichts ist schlimmer im Paradies als sich zerbeißende "Lovebirds". Ich spreche aus eigener Erfahrung als mehrfacher Aga-Papa :-) Also ich bin im Unterschied zu anderen Meinungen nicht dagegen, weil es an Vermehrungskompetenz fehlen könnte, denn halbwegs gesunde Elterntiere tun sich darin eifrig und erfolgreich, sondern weil wir Privaten im Unterschied zu Züchtern den Nachwuchs nicht rechtzeitig von Elterntieren trennen und abgeben würden, weshalb dann bei uns Privaten die Eifersüchteleien und vielen sonstigen Rivalitäten voll durchschlagen können. Drum mein Tipp zur Aga-Anzahl: Kein Aga darf allein sein, aber mit weniger hat man mehr (Frieden & Freude). Und bitte nicht bevormundet fühlen, denn Rat ist kein Diktat :-) und meine Meinung bloß Meinung. LG

Dienstag, August 02, 2016

Aga-Anfängerberatung

Einmal Aga, immer Aga!" - So isses bei mir :-) , aber die Kleinen können einem auch ziemlich auf die Nerven gehen, wenn sie sich streiten. Jedenfalls prima, dass du dich vorher informierst. Also ganz knapp: 1. Es braucht einen breeeiiiiiten Käfig, in denen Agas wenigstens einen Flügelschlag machen müssen, also 120 cm sollten es möglichst sein. Die Einrichtung auf eine Weise anordnen, dass ein "Flugkorridor" verbleibt und die Agas nicht alles erhüpfen. 2. Auf teure, handelsübliche Käfig-Einrichtungen kann bestens verzichtet werden, denn Agas freuen sich total, wenn ihnen bloß Äste und Zweige zum Sitzen, Springen, Klettern und Zerknabbern angeboten werden. 3. Agas kommen häufig aus "billig-praktischer-Trockenfutter-Haltung", aber eigentlich brauchen sie täglich viel Frisches, bspw. Möhrengrün, Stangensellerie, Löwenzahn, Gräser, Vogelmiere, Vogelknöterich (vom Spaziergang). 4. Agas brauchen täglich frisches Wasser, denn eigentlich sind sie totale Feinschmecker. 5. Agas brauchen unbedingt täglich ausgiebigen Freiflug, wobei der Erstflug nach Eingewöhnung gut vorbereitet werden muss, damit sie an Fenster keine Schnabel- oder sogar Genickbrüche erleiden. a) Also möglichst an den ersten Flugtagen die Fenster mit billiger, klarsichtiger Malerfolie abkleben (20 qm kosten im Baumarkt oft nur 2 EURO), möglichst auf Spannung mit Klebeband auf den Fensterrahmen befestigen. b) Vor den Fenstern Zweige aufstellen, denn Zweige sind natürliche Landeplätze - und dann fühlen sich Agas nicht ganz so fremd. 6. Agas möglichst aus dem Tierheim holen, wobei die Haltung einfacher ist, wenn es zwei Agas aus der gleichen Art sind, weil gleichstark und weniger Missverständnisse. 7. Es müssen unbedingt zwei Agas sein, möglichst Henne und Hahn, weshalb eine Geschlechtsbestimmung per DNA-Test (ca. 15 EURO) erforderlich ist, es sei denn, dass zuvor beobachtet wurde, ob jemand Eier legt. Äußerlich lässt sich der Geschlechterunterschied auch von absoluten Aga-Experten nicht feststellen. Leider geht es aber oft nur um den Verkauf. 8. Von mehr als zwei Agas rate ich (im Unterschied zu anderen Aga-Liebhabern) ab, obgleich ich jeden meiner vielen Agas total liebe, aber sie sind mitunter schlimmer als Kinder. 9. Wir sind immer für dich da, oft mit unterschiedlichen Meinungen, um dich zu verwirren ;-) LG

Sonntag, Juni 26, 2016

Meine Erfahrungen mit gleichgeschlechtlicher Aga-Haltung

Wir lieben unsere sechs Hennen und sieben Hähne, aber Struwwel und Peter waren harmonischer, bevor sie sich auf Hennen einließen.
Auch unsere Hennen Motte und Lotte kuschelten gerne, bevor sie die Männerwelt für sich entdeckten und um sie zu streiten begannen.

Und wie kuscheln solche gleichgeschlechtlichen Aga-Paare? Sie tun "es" wie Hetero-Agas = verglichen mit der Spezies Mensch erstaunlich oft, intensiv & ausgiebig.

Wären die namentlich genannten vier Agas homosexuell, so hätten sie es bei ihren gleichgeschlechtlichen Beziehungen belassen.
Und tatsächlich war Struwwel sehr lange traurig, dass sich Peter immer weniger für ihn interessierte und nur noch zu gelegentlichen Seitensprüngen bereit war.
Gleichgeschlechtlicher Sex ist also nicht immer gleichbedeutend mit Homosexualität. Möglicherweise sind Agas und andere Tierwelt weniger religiös, weniger gesellschaftlichen Konventionen unterwürfig als wir Menschen, sicherlich in Gefangenschaft öfter als in der Natur bisexueller - und sterben in der Natur daran trotzdem nicht aus, wie es Biologen und Archäologen wissen, wenngleich von Ideologen geleugnet und von Dummen bestritten, weil sie es für "unnatürlich" halten, die Natur schlecht kennen, denn "natürlich" ist eben nicht, was wir uns in Heilige Schriften malen, "natürlich" ist alles, was uns die Natur beschert, so wunderschön und oft auch bitter tragisch.

Glücklicherweise ließ sich unser im Stich gelassener Struwwel irgendwann auf die blonde Happy ein und ist ihr inzwischen so treu wie zuvor dem Peter, während Peter seine Talente ungünstigerweise auf zwei Hennen zu verteilen versucht, obgleich er sich dafür jede Menge Ärger einhandelt und auch zwischen den Hennen stiftet.

Wenn jemand zwei scheinbar glückliche Agas hat, dann halte ich es für okay und rate schon längere Zeit nicht mehr zu artgleichen und / oder gegengeschlechtlichen Ergänzungsmaßnahmen, denn ich beobachte bei anderen zu oft und auch bei mir zuhause, dass sich mit den zusätzlichen Chancen zur Verpaarung & Schwarmglück auch die Risiken zu Konflikten vermehren, denen wir oft nicht gewachsen sind, wenn wir anstelle unserer geliebten Liebesvögel dann mit gefiederten Gewalttätern zu tun haben. Artgerechte Haltung ist schwierig, denn wir können Natur bloß improvisieren, aber müssen viel experimentieren, denn jeder Aga hat seine persönliche Vorgeschichte und schreibt sie auch fort, so dass sich nicht jede Erfahrung verallgemeinern lässt.

Und wenn jemand (wie ich) einen Aga-Schwarm hält, dann sollte man die eigenen Probleme bekennen und nicht anderen Menschen verschweigen, denn wenn daraus Tierleid und Menschenfrust erwächst, kann das zu Vernachlässigung.

Mittwoch, Juni 22, 2016

Agas zähmen ?

Naja, man bekäme Agas schon noch zum Kuscheln - und gibt kaum kuscheligere Lebewesen als verliebte Agas, aber so dolle verlieben sich Agas in Menschen eigentlich nur, wenn ihnen Artgenossen vorenthalten werden - und dafür können wir aus vielen, vielen Gründen nicht werben, weil es den Piepern nicht gut bekommt.
 Es wäre ein Psycho-Drama, denn kein Mensch kann es wie ein Aga-Artgenosse schaffen, Tag & Nacht für den Verliebten ansprechbar zu sein. Und es geht kaum schlimmer für Schwarm- und Rudeltiere, wenn sie gegen ihren Willen zurückgelassen werden. Mein erster Aga war ein solch "Auf-Menschen-Geprägter".
Na logisch freuten wir uns, wenn er unsere Rückkehr überglücklich begrüßte und uns buchstäblich ins Gesicht klatschte, um uns abzuschmusen,
ABER wenn er beobachtete, dass wir Vorbereitungen zum Weggehen trafen, dann war er total verzweifelt. Ich fand das "süß", aber es war leider doch Tierquälerei. Es gibt noch ganz viele wirklich wichtige Gründe, aber es genügt ja eigentlich schon dieser Aspekt = aus Perspektive des Agas :-) Und Zutraulichkeit anstelle von Anhänglichkeit ist auch richtig schön und viel entspannter.

Samstag, Juni 04, 2016

Rhabarber für Agaporniden?

Blätter & äußere Haut der Rhabarber-Stiele enthalten reichlich Oxalsäure, weshalb wir in Menschenkost mit Milch gegenhalten. Für die Vogelwelt mag Oxalsäure unbedenklicher sein, aber ich biete meinen Piepern lieber andere Gewächse an; aktuell Löwenzahn und Vogelmiere, wie es grad so schön wuchert. Falls du es ausprobierst, gib bitte Bescheid, ob & wie es angenommen wird. Achte auf den Kot, ob (gewöhnlich) einigermaßen kompakt oder stark flüssig. Um unsere Agas beim Experimentieren mitentscheiden zu lassen, bieten wir gleichzeitig eine Vielzahl an bewährten Futterkräutern und Nagematerialien an. LG

Samstag, Mai 28, 2016

Zur Macht der Triebe, z.B. Bruttrieb

Ein eigentlich sehr lieber Freund von uns hat zwei Agas, denen er allerdings wenig Aufmerksamkeit schenkt, weil er selbst seit Jahren in Paarungsstimmung ist. Folglich müssen sich seine Agas weitgehend mit Trockenfutter begnügen, obgleich ein großer Garten und gemüsereiche Kochkünste für Abwechslung sorgen könnten, wenn an die Schnäbel gedacht würde und nicht bloß an Mülltrennung.
Es werden also nahezu keinerlei Brutanreize geboten. Und trotzdem: Sobald die Pieperchen Freiflug dürfen, beginnen sie sofort hektisch mit der Suche nach Nistmöglichkeiten. Jeder Schrank, der sich öffnet, jedes Bücherregal wird inspiziert, vielleicht geht 'was unter der Couch oder hinter der teuren Stereoanlage, wenn sich das Kabelgewirr wegbeißen lässt.
 "Die sollen nicht brüten!!!!" - Hmm, ist ja richtig, denn Nachwuchs kriegen, ist nicht schwer, Nachwuchs haben, dagegen sehr, aber ich ziehe es dennoch vor, meine Agas "machen" zu lassen und tausche ihnen dann eben die Eier aus. Der Nestbau macht ihnen zu viel Spaß, als dass ich es ihnen gänzlich verbieten könnte.
Einmal ging es allerdings "schief", weil Motte uns durch einen seitlich verlängerten Nestbau in die Irre geführt hatte. So entstanden unplanmäßig Murksel, Schnurpsel und Baby. Aber war denn jeder von uns geplant?
Wat da is', is' nu'ma' da, hat Anrecht auf Liebe - und wir zogen Schlüsse draus, denn seither bieten wir unseren Agas in bevorzugten Wohnlagen Bauplätze. Seither ist zuverlässige Familienplanung möglich & uns erstaunt, dass zwar viel gebaut, aber viel seltener als in früheren Jahren gebrütet wird. Meist wird sich gegenseitig das Nistmaterial geklaut.

Montag, April 18, 2016

Käfigfragen

Wenn dir ein Käfig angeboten wird, dann gib uns ruhig vorher Bescheid, damit wir dich mit unseren vielen Meinungen irritieren können „wink“-Emoticon 
Käfigfragen sind sooo wichtig & es gilt vieles zu bedenken. 
- Möglichst Quer-Gitter, damit sie besser klettern können, 
- möglichst nicht mehr als 14 mm Gitterabstand, damit sie nicht in Versuchung kommen, das Köpfchen könne durchpassen, 
- möglichst breiter Käfig statt hoher Käfig, denn Agas können zwar auch Hubschrauber, aber fliegen lieber Düsenjäger,
- möglichst auf "Hartholz-Sitzstangen" verzichten, denn natürliche Zweige wippen, schonen die Gelenke, sind für die Füßchen erlebnisreicher, lassen sich mit dem Schnabel bearbeiten, ...,
- möglichst ein Aufstellungsort, der den Piepern einerseits etwas Sicherheit gönnt und andererseits ermöglicht, uns zu beobachten, 
- möglichst etwas erhöht, denn Agas schauen gern auf uns herab,
... und vieles mehr ... NICHT ALLES lässt sich realisieren, aber Agas können sich glücklicherweise auch mit manch Defizit abfinden und trotzdem glücklich sein, wenn sie von uns den Eindruck haben, dass wir uns mühen „smile“-Emoticon

Spielzeug "artgerecht" ?

Agas haben durchaus Freude an "seltsamen" Effekten, die sich aus mechanischen (auch klanglichen) Konstruktionen ergeben können. Unsere Peachi mag z.B. eine Holzwippe und interessiert sich für ein Mini-Skateboard.
Die entscheidenden Kriterien sind Spaß, Nützlichkeit & Sicherheit, nicht immer ausschließlich die Frage, ob in der Natur vorkommend.
Und "artgerecht"?
Artgerecht ist, was den Bedürfnissen einer Art entspricht.
Und das kann oft noch individuell divergieren. So jedenfalls der persönliche Eindruck vieler Tierliebhaber, aber auch Stand der Wissenschaft, je genauer sie hin schaut.

Freitag, April 01, 2016

Unzertrennliche Hybriden

Je mehr die Contra-Argumente überwiegen, desto weniger Scheu sollte sein, auch die Pro-Argumente zu nennen.
Ein "Pro" ist es beispielsweise, dass einige Mischlings-Konstellationen fortpflanzungsfähig sind, so dass sich Halter keinen Kopf machen müssen, wie sie Nachwuchs vermeiden, denn dazu raten wir ja, weil viele Leute die Probleme unterschätzen und sich vor die falsche Überlegung stellen, ob sie "die Probleme meistern können" anstatt zu überlegen, ob sie solche Probleme überhaupt brauchen und wollen.
Und da scheiden sich die Geister im Argumentieren, denn Züchter neigen notorisch dazu, zwar vom Vermehren abzuraten, aber den Aga-Liebhabern die Hütte mit Piepern vollzustopfen. Dabei ist die Vermehrung oft überhaupt kein Problem, weil sich halbwegs normale Agas eigentlich bestens auf das Geschäft der Brutpflege verstehen. Die Probleme mehren sich hingegen mit der Anzahl der Schnäbel, so sehr ich meine 12 Agas liebe.

Nun noch zum Thema Artenschutz, denn ich lasse als ehemaliger Massenzüchter von Zierfischen & Pachtvertragsmittler für die Berufsfischerei in Brandenburger Seen NICHT erzählen, dass es in den im Vergleich zur Natur mini-kleinen Zierzuchtvogel-Populationen a) überhaupt um "Artenschutz" geht oder dass es b) "Mutationen" sind, DENN Mutationen sind a) selten, sonst wären sie in den Naturschwärmen viel öfter gesichtet, b) vererben sich Mutationen in natürlicher Rückkreuzung zumeist wieder weg, weshalb das, was uns als "Mutationen" angeboten wird, zumeist eher "Formzucht"-Ergebnisse sind, also genau keinen Artenschutz darstellen. Als Zierfischzüchter machte ich es kaum anders, aber ich erzählte meinen Kunden dann nicht, dass es "Mutationen" seien oder "Artenschutz" sei. Artenschutz & Haustierhaltung sind verschiedene Stiefel. Und bleiben es vermutlich.

Freitag, März 18, 2016

Weltanschauliches :-)

 "... beim Fressen ..." - Als ich meinem älteren Bruder berichtete, was meine Agas "essen", widersprach er kategorisch: "Menschen essen, Tiere fressen."

Ich: Stimmt, das kommt in den besten Familien vor. In Fällen der Unsittlichkeit & überbordenden Gier "fressen" Mensch & Tier, wie ich es alle paar Tage ebenfalls übertreiben mag. In anderen Fällen kann von "Naschen" &.s.w. die Rede sein.

Die Einteilung, ob "essen" oder "fressen" mache ich aus weltanschaulichen Gründen nicht davon abhängig, ob Tier oder Mensch, sondern nach stilistischen Kriterien.

Das ist im Deutschen anders üblich, aber ich freue mich, dass es in anderen Sprachen, z.B. Polnisch, Englisch exakt wie in meiner Verwendung ist, also weniger überheblich gegenüber den Tieren.

Donnerstag, März 17, 2016

Gitterabstand für Käfig und Volieren

Gitterabstände müssen tatsächlich möglichst exakt auf die Größe unserer geliebten Gefangenen abgestimmt sein. Sind die Abstände zu weit, dann werden die Pieperchen ständig in Versuchung geführt, ob sie nicht doch hindurch passen.
Auch das Umherlaufen auf solchen Käfigen fällt ihnen schwer. Es wird immerzu gestolpert.

Lässt sich daraus eine Regel ableiten? Ja >> "Eher zu engmaschig als zu weitmaschig." LG

ps: Für Agas m.E. maximal 16 mm, besser nur 14 mm 

Brei oder Trennkost

Müsli halte ich in folgenden Fälle für angebracht:
 - zwecks rascherer Umstellung auf eine gesunde Ernährung,
- zwecks Erleichterung für behinderte Pieperchen,
- zwecks Unterjubeln von Substanzen für kranke Pieperchen,
- als Erlebnis-Mahlzeit zu Festtagen, aber ansonsten bieten Christiane und ich unseren forschen Agas keinen Brei.

Also getrennte Kost aus folgenden Gründen:
- die Natur bietet keinen Brei, sondern erst im Verdauungstrakt,
- das Kornfutter würde von feuchten Gemüsen durchweicht, lässt sich vielleicht schlechter entspelzen,
- es kann speziell nachgelegt und ausgetauscht werden, was nicht mehr frisch genug ist,
- die Pieperchen steuern gemäß ihren Bedürfnissen die unterschiedlichen Futterarten an: "Jetzt will ich Möhrengrün. Also fliege ich hin, wo es aufgehängt oder im Teller ist. Jetzt will ich Körner. Also ... Jetzt will ich Blüten ..."

Allerdings machen wir auch keine "Mahlzeiten" i.S.v. Mahl-Uhrzeiten, sondern überlassen es den Piepern, wann und wie oft sie futtern möchten, wobei sie bei Frischgemüse natürlich sofort aufdringlich werden, denn die Frische verliert sich halt rascher als beim Körnerfutter. Und wer bei Frischkost Vorreiter ist, hat es am frischesten. Sind eben Gourmets - die Agas.

Freitag, Februar 12, 2016

Aga-Anfänge

Bei mir ist schon eine kleine Ewigkeit her (1995?) und anfangs befand ich den Schwanz zu kurz. Aber er ist praktischer für den aufrechten Gang und für barrierefreie Drehungen auf der Schulter.
Irgendwie waren mir Agaporniden vorher nie aufgefallen. Sind ja ooch recht klein, abgesehen von der großen Klappe, sobald sie sich wohlfühlen.

Wie dran gekommen? Ich hatte ihn ("Friedrich Schlesinger" alias Fritzi) zunächst nur urlaubsvertretungsweise, aber ich war schon geneigt, die Rückgabe zu unterschlagen. 
Später kaufte ich ihn dann einfach dem Sohn von Frau Schlesinger ab, denn in meiner Familie voll frei und total integriert. Oder war es umgekehrt? Wahrscheinlich beides. 

Fritzi hatte zu lange ohne Artgenossen gelebt und war so sehr auf Menschen gepolt, dass er alle sonstigen Lebewesen etwas arg hasste, auch den Kater unserer Nachbarin, weshalb er dann schnell in Vorbeugehaft zu nehmen war, damit er den Kater (Jimmy Carter) nicht bekämpfte. Der Kater wiederum wurde sich über all die Jahre nicht einig, ob der kleine Fritzi "eine gefährliche Macke" hat oder vielleicht doch wie ein ganz normaler Vogel schmecken würde. 

Besuchern gegenüber war Fritzi sehr aufgeschlossen und nahm an Besprechungen teil: 
- Wenn sich jemand bei Konferenzen zu sehr aufregte, dann rannte Fritzi quer über den Tisch auf den Jemand zu und krähte ihn an, alles lachte - und der Deliquent musste sich abregen. 
- Wenn sich jemand Notizen machte, befand Fritzi es als verdächtig und bekämpfte den Kugelschreiber so sehr, dass auch nüscht notiert werden konnte, was mir später hätte schaden können. 

Sehr teuer war er, denn er ließ sich vom Personal von morgens bis abends betüddern oder schmiss in der Küche Tassen auf den Boden, wenn sich nicht um ihn gekümmert wurde, ...

Irgendwann (er war ca. 14 Jahre alt) ließ plötzlich seine Flugkraft nach, aber er verhielt sich noch normal lieb&frech. Tags drauf am Nachmittag, knapp 20 Leute in Konferenz und vermissten ihn, weshalb ich dachte, er sei aller Gewohnheit entgegen entflogen und ihn mit Konferenzteilnehmern draußen suchend, aber nach 20 Minuten war er dann unter dem Konferenztisch auf dem Rücken liegend tot entdeckt. 

Dass er schon alt und womöglich noch älter war, konnte nicht trösten. Monatelang diese Leere und diese Stille. Kein schreiender Pieper, ganz schlimm. Einen Aga zu verlieren kann schlimmer sein als ... - man darf es kaum sagen, ...

Und als dann Jahre später Christiane am 10.Mai 2009 mit Zwitschi nach Hause kam & ich am nächsten Morgen von seinem Gebrüll aus dem Schlaf gerissen wurde, war ich sooooooo (unbeschreiblich) glücklich & musste sooooo lachen, während Christiane bis dato nur Welli-Erfahrungen hatte und etwas "irritiert" war. 
Dann kam Murkel hinzu. Das Glück war perfekt. Dann die schlimmsten (verschuldeten) Schicksalsschläge ... 

Heute haben wir 12 Kleinkriminelle, was wir niemandem guten Gewissens empfehlen können, aber auch nicht missen mögen. 

Agas kosten Nerven, Zeit & Geld, aber wenn man sich ihnen öffnet, dann sind sie eine Bereicherung. Und die Koordinaten verschieben sich: Urlaub? Prima. Fernreisen? Unwichtig. Denn von Agas Urlaub brauche ich nicht. Wozu großes Auto, wozu das schnellste Motorrad? Es genügt, dass meine Pieper die größte Klappe haben und sich nicht ans Tempolimit halten. 

Es gibt Leute, die werfen Leuten wie mir vor, Tiere zu vermenschlichen. Naja, Agas bauen viel Mist, aber ich sehe meine Pieper keine Atomwaffen bauen. So sehr wie Menschen scheinen sie mir dann wohl doch nicht. 
Mir kommt es oft umgekehrt vor: Dass Menschen durch Agas vermenschlichen. Und das kann keine Sünde sein