Mittwoch, September 16, 2015

Schlafplätze in der Aga-Voliere

Problem: "Meine Agas wollen abends nicht in die Voliere zurück!" Sei zuversichtlich. Vielleicht müssen wir ein bisschen experimentieren, bis es klappt.
Die Voliere ist prima, aber vielleicht können wir sie trotzdem noch optimieren.

Bitte fotografiere sie hochkant vom rechten Seitengitter, so dass ich die Raumaufteilung und die Inventarplatzierung aus seitlicher Perspektive beurteilen kann.

Ich vermute, dass die Agas tatsächlich draußen bleiben wollten, weil die Voliere ihnen keine attraktiven Schlafplätze bietet. Agas bevorzugen zum Schlafen "etwas Deckung" >> fühlen sich dann sicherer >>

 a) Gern hoch &
 b) gern hinten &
 c) gern überdacht.

Richtige Schlafhäuser sind nicht zu empfehlen, weil sie zum Brüten animieren. Und Brutstimmung verschärft Rivalitäten.

Da du 6 Pieper hast, aber auch viele fest verpaarte Agas nachts gern getrennt schlafen, wäre es gut, wenn du von vornherein mindestens 6 Schlafplätze anbieten könntest.

Die Überdachung "gegen Feinde von oben" kannst du leicht organisieren, indem du hinten eine Holzbrett über die gesamte Volierenbreite legst. Oder du lässt links und rechts 20 cm frei.

Das Holzbrett sollte mindestens 15 cm "überdachen", vielleicht 20 cm.
Unbehandeltes, bloß gehobeltes Bücherregalbrett aus dem Baumarkt, in Varianten Kiefern- oder Fichtenholz preisgünstig.

Vielleicht fallen dir dünnere Materialalternativen ein oder du durchstöberst den Baumarkt nach Inspirationen, falls dir ein Regalbrett zu klobig ist; vielleicht Sperrholz, vielleicht Laminat, ....

Noch schlaf-gemütlicher würde es, wenn es oben quer auch eine "Rückwand" gäbe.
Also quasi ein Schlaf-Winkel oben nach hinten auf die Gitterkante gelegt.

Dann sehe ich auf dem Video, dass der Abstand der oberen Gitter-Quersverstrebung eigentlich genau die richtige Höhe zum "Dach" hätte, denn so 10 bis 12 cm Sitzhöhe bzw. "Deckenhöhe" ist für Agas gemütlich.

Du könntest also an dieser Querstrebe über die volle Breite der Voliere eine Rundholzstange befestigen. Auch solche Rundholzstangen gibt es in Baumärkten weit billiger als in Zoohandlungen. Und auf die richtige Stärke achten.
Oder du probierst es mit einer Bambusstange, aber möglicherweise zu glatt.

Okay. das lässt sich nicht so schnell machen. Also hast du vorerst noch das Einfang-Problem, "denn Freiflug muss sein", aber deine Voliere ist freundlich groß genug, um auch mal tageweise geschlossen zu bleiben.

Ich sehe Vorhänge vor deinen Fenstern. Ziehe sie vor dem Einfangen zu, denn die Vorhänge sind bei Kollisionen sicherer als die Lamellenrollos dahinter (haben wir auch).
Außerdem wird es durch den Vorhang dunkler. Das ist gut.

Zunächst versuchst du erneut & mit Geduld, die Pieper in die Voliere zu treiben.

Wenn welche drin sind, dann treibe die anderen in einer Weise, dass die bereits im Käfig befindlichen Pieper nicht mehr so dolle Angst vor dem Treiben im Zimmer haben müssen.
Also unbedingt auch auf die schon in der Voliere befindlichen Pieper achten.

Wer nicht rechtzeitig drin ist, bleibt zunächst mal draußen.
Dann lässt du die widerborstigen Pieper in Ruhe, denn zu langes Treiben ist unfallträchtig, kann überstrengen & zum Tod führen.

Die Pieper sollen sich einfach im Zimmer ein Schlafplätzchen suchen & du kannst für zehn Minuten das Zimmer verlassen.
Hoffentlich ist alles schön dunkel. Dann schlafen sie schneller ein.
Hoffentlich ist aber für dich hell genug, um sie sehen zu können.
Hoffentlich hast du einen geeigneten Kescher, denn schlechte Kescher können zu Flügelbrüchen führen.

Alles genau überlegen. Bspw. auch, ob du zwischendurch die Voliere schließen musst, damit die anderen auch wirklich drin bleiben.

Falls du so vorgehst, dann analysiere bitte die von den Piepern ausgesuchten Schlafplätze im Zimmer.  LG

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weiteres Posting v. 4.10.2015

@Kay, wir haben für jeden Aga mindestens zwei Schlafplätze - und alle ziemlich gleich.
Trotzdem müssen wir einige unserer zehn Pieper Abend für Abend von Streitigkeiten um den vermeintlich "besten" Schlafplatz abhalten.
Sie wissen genau, wohin sie gehören & flüchten nach Androhung von Zwangsmitteln (Wasserpistole) sooofoooort dorthin, aber sobald wir nicht hingucken, ...

Jedenfalls genau beobachten, denn wenn wenig Zeit zum Aufpassen ist, dann ist es besser, die Schlafboxen wieder abzuschaffen & nur Zweige anzubieten. LG

Dienstag, September 08, 2015

Futtervielfalt - gemischt oder getrennt?

So, nun mal die Gegenposition, um Simone ein bisschen zu verwirren & daran zu gewöhnen, dass bei uns Agas immer mindestens einer aus der Reihe tanzt - und sei es nur zum zweifelhaften Vergnügen, dass andere sich ärgern, woran mir allerdings nicht liegt, sondern an Erfahrungsaustausch und kritischer Distanz, denn alle Erkenntnis auch aus Erfahrung kann irren.

Christiane & ich manschen Futter nur für kranke Agas und bieten gesunden Piepern die Leckereien möglichst getrennt an.

Getrennte Teller, getrennte Standorte. Vieles sammeln wir in der Natur bzw. im Garten, hängen es dann Zweige.
Einiges säen wir selbst an, stellen die Pflanztöpfe (ohne Dünge-Chemie) dann irgendwo hin, wenn die Pflanzen weit genug sind.

Die Agas suchen, finden & vernichten.

Grad dann, wenn Züchter aus betriebsökonomischen Gründen nur Trockenfutter geben, kann die Umgewöhnung auf gesündere Futtervielfalt etwas langwierig sein. Dann kann freilich das Gemansche die Umgewöhnung erleichtern, wenngleich man nicht unterschätzen sollte, wie fein Agas puhlen & sortieren können.

Bei Martin, Silke & Katrin gibt es halt jeden Tag "Eintopf" - nicht bös' gemeint - und wichtige Experten schwärmen ebenfalls dafür, aber die Natur kennt sowat nicht.
Doch auch das ist wieder nicht schlimm, denn es spricht rein gar nichts dagegen, dass nicht auch Agas die Vorzüge des technischen Fortschritts (Mixer) genießen dürfen und haben es leichter, etwas fauler zu sein, trotzdem alles futtern zu können.

Und in allem lassen sich die Sinngrenzen erkennen, so dass weder das eine noch das andere der Einzige Weg sein muss.
Deshalb beschließe ich in diesem Moment, dass ich unseren Agas zum Nikolaustag einen wunderbaren Eintopf machen werde. Und sie werden begeistert sein. Deshalb ruhig auch öfter Nikolaustag, aber ich lasse es die Ausnahme sein, denn Vogel soll suchen, finden & futtern.