ich schrieb es zwar grad schon anderswo, aber ruhig auch nochmals hier, wenngleich etwas anders akzentuiert als andere Antworten, die einfach mal deshalb etwas skeptischer rüber kommen, weil uns so viele Haltungsfehler begegnen. Deshalb sind uns prinzipiell scheue Vögel oft lieber als "Handzahme", aber ganz so einfach ist es dann letztlich doch nicht, denn dauerhaft allzu furchtsame Pieper lässt ebenfalls auf bedenkliche Haltung schließen.
Also mein Textchen wiederholt:
+++ zahm oder zutraulich +++
Ich finde wichtig, zwischen "zahm" und "zutraulich" zu unterscheiden, denn Zähmung im Sinne zwangbehafteter Manipulation führt tatsächlich zu psychischen Störungen.
Wenn jedoch ein Pieper auf Dauer und ohne Zwänge seinen natürlichen Fluchtinstinkt gegenüber mir überwindet, einfach aus Erfahrung heraus, dass ich ihm nicht an die Wäsche will, dann ist das nicht "zahm", sondern zutraulich.
Vögel sind kluge Tierchen. Und dass sie zu vertrauen lernen, ist deshalb ebenfalls richtig "natürlich".
Sogar die Kohlmeisen im Garten fliegen uns inzwischen regelrecht um Ohren, aber NUR Christiane und mir, während sie alle anderen Besuchermenschen aus größerer, kritischer Distanz beäugen.
Noch krasser: Ein Bekannter von uns hat so sehr das Vertrauen seiner Gartenpieper gewonnen, dass auch die superkleinen Schwanzmeisen ihm auf die Schulter fliegen, weil er dort immer mal wieder Leckereien anbietet und sehr gute Ruhe ausstrahlt.
>> Für optimal << halte ich das Verhältnis zwischen Aga & Mensch dann, wenn uns die Agas für nette, zuverlässige, "nützliche Idioten" halten, zu denen der Pieper ruhig auch mal richtig lieb sein kann, ohne sich gleich über alle Ohren in Christiane und mich zu verlieben, denn das wäre wirklich anstrengend und macht einen Pieper auch nicht wirklich glücklich, weil eben Artgenossen dann doch die besseren Liebhaber sind = den ganzen Tag "verfügbar".